Eigentlich versuche ich’s zu vermeiden. Ich weiß, eine Sprache ist ein lebendiges Wesen, das sich entwickelt. Und man sollte nicht zu sehr an althergebrachten Vorstellungen kleben, wenn’s um den Gebrauch der Muttersprache geht. Aber manchmal, da muss es raus. Heute an der Ampel:Mein überaus geschätzter Ex-Arbeitskollege Uli hat für solcherlei Unfälle einen passenden Begriff geprägt: „semantische Kacke“. Das trifft’s auf den Punkt. Und für sowas wird Geld an Werbeagenturen bezahlt – erschütternd. Nochmal zum Mitschreiben: Preise können nicht günstig sein. Waren oder Dienstleistungen können das, Preise nicht. Preise sind hoch oder niedrig, akzeptabel oder unverschämt. Aber ganz bestimmt nicht günstig, kapiert?????
Und weil ich gerade in Fahrt bin: Der gute deutsche Haken stirbt. Er wird in zunehmenden Maße durch den Absatz eines Schuhs ersetzt, nämlich den Hacken. Das ist, mit Verlaub, noch viel größerer sprachlicher Unsinn. Und vom apostrophierten Genitiv – aka „Deppenapostroph“ – fange ich lieber gar nicht erst an (kleiner Zaunpfahlwink an Stammleserin und Bloggerin Birgit – no offense meant).
So – der Chefredakteur in mir entschuldigt sich in aller Form und verspricht, sich hier künftig herauszuhalten.
Vermutlich wollten sie auch ihr Werbeplakat zu einem "günstigen Preis" bekommen. Wer allerdings bei Werbung nach korrekter Sprache sucht, kann nur verzweifeln. Da ist ein hirnloser Neologismus praktisch dir Kür.
Die brauchten das "günstig" für den Stabreim (ok, grandios hätt's auch getan). Wär mir gar nicht aufgefallen, peinlich.