Außerdem…

… hab ich heute mit Nachbar Dieter einen kleinen Ausflug ins Brennesselparadies gemacht. Was das herrenlose Grundstück hinter uns ist. Und weil sich da niemand für zuständig fühlt, gibt’s unter anderem die eine oder andere Brennessel. Und Brombeeren. Und anderen Scheiß, der die Weltherrschaft anstrebt und dessen ich mich regelmäßig erwehren muss. Das wird noch Thema, heute jedenfalls waren wir mit der Brennesselpopulation ausnahmsweise zufrieden.Wir haben größere Mengen von dem Zeugs geerntet und kleingeschnitten, denn daraus darf Mutter Natur jetzt ein lecker Süppchen kochen.Das wird jetzt zwei Wochen mit geschlossenem Deckel „reifen“. Danach ist in dem Fass das personifizierte Böse. Das stinkt so erbärmlich, dass man sich beim Hantieren ein wenig vorsehen muss. 1:10 bis 1:20 verdünnt, ist der dämonische Saft aber auch der beste Tomatendünger weit und breit.

Tomaten-Charts

In diesem Jahr sehe ich mich ja irgendwie genötigt, überall um mich herum Tomatenpflanzen zu hinterlassen. Und dabei gibt’s Experimente, die besser und solche, die schlechter funktionieren. Bis jetzt sieht es so aus, als ob die eindeutig größte, schönste und am besten wachsende Pflanze am Hintereingang von unserem Verlagsgebäude stünde:Ich meine natürlich die linke. Das rechts, das ist der eigentlich schon kompostierte „Unfall“, von dem hier schon die Rede war. Kann zwar nicht mithalten, aber wird trotzdem. Weiter geht’s mit dem Inhalt des in diesem Jahr von mir annektierten Gewächshauses:Das sieht ebenfalls gut aus, ich hoffe mal, dass diverse bestäubende Fliegetiere ihren Job auch da drinnen machen.
Mein Hauseingang sieht derweil so aus:Das wächst jetzt nicht wie blöde, dazu kommt wohl dann doch nicht genug Licht dahin, aber die Kameraden stehen halbwegs geschützt. Und außerdem stehe ich jedes Mal im Urwald, wenn ich die Haustüre aufmache – das kann ich wohl leiden.

Und weil ich weiß, dass Sie sich vor lauter Sehnsucht nach dem ersten Sonnenuntergang dieses Jahr an dieser Stelle förmlich verzehren – da isser endlich:

Es ist noch nicht vorbei

… das mit den hängenden Tomaten nämlich. Kaum gibt man so ein Projekt nämlich auf und straft es mit Nichtachtung, entwickelt es sich in eine interessante Richtung.Die verbliebenen zwei Hängetomaten gedeihen prächtig und tun spannende Dinge: Die neuen Triebe „oben“ – was tatsächlich unten am Fuß der Pflanze bedeutet – wachsen ganz normal – richtig, normal nach oben, als ob nie etwas gewesen wäre. Der Hauptteil der Pflanze hat derweil eine saubere 180°-Kehre hingelegt und wächst ebenfalls wieder dem Licht entgegen.
Es bleibt spannend :-).

Pluhm

Wie ich seit geraumer Zeit weiß heißt alles, was draußen wächst, pauschal „Pluhm“. Ohne Artikel und ähnlichen nutzlosen Kram. Auch das hier fällt natürlich unter die Rubrik:Das sind die ersten Blüten von meinem notverpflanzten Rosenstock. Geht doch.

Potenzielle Wärme

Komm ich heute so nix ahnend ins Büro zum Tomaten gießen, finde ich draußen im Hof das hier:In Duisburg scheint’s demnach etwas heftiger gewesen zu sein mit dem Aprilwetter. Mir isses auf eine Art recht, der Ast taugt schon für die Brennholzaufbereitung. Und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich nicht in Bälde den ganzen Baum dazu packen kann:

Abgehängt

Es sieht nicht wirklich gut aus für das Experiment mit den hängenden Tomaten. Von einstmals acht sind noch fünf Pflanzen übrig, der Rest ist „Vom Winde verweht“.Das allerdings ist nicht das einzige Problem: Bei entsprechender Wasserzufuhr läuft allerhand Matsch durch das Loch im Boden der Eimer am Stiel der Pflanzen hinunter:Die Pflanzen, die nicht in Gänze unmittelbar am Boden der Eimer abgeknickt wurden, sehen ziemlich oft so aus:Okay, das Wetter dieser Tage ist schlicht und ergreifend Scheiße, Gewitter und Sturmböen kommen und gehen, eigentlich klassisches Aprilwetter.Vielleicht hätte ich mit der Aktion doch noch bis nach den Eisheiligen warten sollen, die beginnen ja am Sonntag.

Nachzügler

Selber schuld. Hättet er nicht Wochen zu spät, und dann auch noch im Dunkeln im Keller angefangen zu keimen, dann müsstet ihr jetzt nicht drin bleiben und könntet schon mit den Anderen draußen spielen. Und jetzt müsst ihr halt noch ein paar Wochen zugucken.

Alles dreht sich

Erste interessante Veränderungen an den hängenden Tomaten zeigen sich ob der ungewöhnlichen „Wohnsituation“:Die Blätter vollführen interessante Verrenkungen, um ihre Oberseite ins Licht gedreht zu bekommen :-).

Hängt ihn höher

Die hängenden Tomaten… hängen. Endlich. Eigentlich find ich’s ganz witzig, mal sehen, was letztlich dabei herauskommt. Für den interessierten Selbermacher erlaube ich mir eine kleine Bastelanleitung zu verzapfen.
Erforderliches Material:

  • Baueimer 20 Liter in gewünschter Anzahl
  • Ikea Box „Samla“, Größe je nach Bedarf
  • Tomatenpflanzen

Die handelsüblichen Baueimer zeichnen sich dadurch aus, dass sie im Boden eine ringförmige Verstärkung haben. Die können wir gut gebrauchen und und schneiden mit einem Cutter (Teppichmesser) innen daran entlang ein Loch in den Boden:Danach sollte es so aussehen und wenn irgendwie möglich, sollten keine abgetrennten Finger in der Nähe herumliegen:Als nächstes brauchen wir etwas, aus dem wir die „Herausfallsicherung“ für die Tomaten bauen können. Ich hab eine der preiswerten Polypropylen-Aufbewahrungsboxen von Ikea genommen. Polypropylen ist prima, weil gut mit der Schere zu schneiden, hinreichend stabil und natürlich wasserfest. Mit dem gerade aus dem Eimerboden herausgeschnittenen Rest ermitteln wir die erforderliche Größe des „Pflasters“, es sollte rundherum mindestens einen Zentimeter größer seine als der Ausschnitt im Eimer.Auf dem ausgeschnittenen Stück markieren wir ungefähr die Mitte und markieren einen Kreis von vielleicht 2,5 – 3 Zentimetern Durchmesser:Mit der Schere bis zum Kreis einschneiden und die Kreisscheibe ausschneiden:Der so entstandene „Deckel“ wird direkt über dem Boden über die aufzuhängende Tomatenpflanze geschoben:Das Pflanze bugsieren wir jetzt durch das Loch im Eimer; natürlich von oben, soll ja hängen, das Ding:Jetzt pulen wir den Anzuchttopf ab und garnieren das Ganze mit einer Handvoll Hornspäne:Vorsichtig Erde drauf – nicht so wie ich, wie man auf dem Aufmacherbild sieht, da ist nämlich was verrutscht. Also: Position der Pflanze evtl. korrigieren, Eimer vollmachen, angießen, abwarten. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, ob das was Sinnvolles tut.

So langsam…

Ja, die wollen raus. Kommt dieser Tage.

Eigentlich ist das aber im Moment die weniger interessante Seite des Tomatenthemas. Viel interessanter ist die eine schon fast verstorbene Pflanze, die ich neulich in einen gerne als Aschenbecher benutzten Blumenkübel gesetzt habe, der bei uns „inne 4ma“ auf dem Hof steht. Das sah nicht eben vertrauenerweckend aus:Eigentlich hätte ich das Pflänzchen wohl besser auf den Kompost geschmissen, aber ich dachte mir: Schadet ja nix. Wenn du leben willst, dann mach mal. Heute dann sah’s so aus:Ich rechne noch nicht damit, übernächste Woche ernten zu können, aber da tut sich was. Die obere Hälfte ist zwar abgebrochen, aber das macht jetzt auch nix mehr. Ich wage zu behaupten, dass das noch spannend wird.