Spuren

Dat kannze drehen und wenden wie du willst – es ist Winter. Wenn er kalendarisch auch erst vor ein paar Tagen angefangen hat, er hat seine Spuren hinterlassen. In meinem Holzregal schon ziemlich nennenswerte: Die vergangenen kalten Tage haben mich deutlich öfter in den Garten zum Nachschub holen gezwungen, als ich das eigentlich so auf dem Plan hatte.

Brrr

Hab‘ gerade beim Holz holen mal aufs Thermometer geschaut, und das liegt gut geschützt im Holzregal: minus 12,5°C. So ganz und gar Kindergarten finde ich das nicht, muss ich gestehen. Das hat nämlich zur Folge, dass der Holzverbrauch in unerfreuliche Dimensionen klettert und ich nachts spätestens alle zwei Stunden wach werden muss um nachzulegen – sonst wird’s ziemlich schnell unerfreulich in der Hütte.

Die spinnt doch

Komm ich am Sonntag Vormittag so nichtsahnend in meinen Garten – immerhin gab’s ja mal zur Abwechs- lung ein paar Sonnenstrahlen – fällt mein Blick aufs Thermometer (oben). Okay, kurz vor Weihnachten, nix Besonderes. Gucke ich nach rechts und sehe – Grünes.
Jawohl, sie treibt, die Clematis. Mit größter Selbs- tverständlichkeit, als ob’s Frühling wäre.
Au warte, jetzt haben wir ordentlich Frost, mal sehen, ob du das durchhälst…

Versuch macht kluch

Das Interessante an diesem Foto ist… bestimmt nicht das, was darauf zu sehen ist. Das ist nur mein Garten in der ziemlich tristen Anmutung, wie es Anfang Dezember nunmal nicht zu verhindern ist.
Nein – interessant an dem Bild ist, dass es abends um halb zehn im Dunkeln entstanden ist. Also jetzt nicht in pechschwarzer Finsternis, mehr so in urbaner Zwielicht-Dunkelheit. Sie wissen schon. Jedenfalls so dunkel, dass man erst nachdem sich die Augen ein paar Minuten daran gewöhnt haben, nicht mehr über im Garten herumliegenden Kram stolpert. Und dafür finde ich das Bild ziemlich aufschlussreich, suggeriert es doch so etwas wie Tageslicht. Erstaunlich, was man mit HDR aus vier Fotos heutzutage so alles basteln kann.

Besinnliches

So ganz tief drinnen habe ich’s geahnt. Die Attacke eines (zum Glück kleinen) Teils meiner Nachbarschaft auf sämtliche Rezeptoren für Geschmacksfragen, begonnen im letzten Jahr unter Zuhilfenahme des denkbar größten Weihnachtsbe- leuchtungsunsinns, war erst der Anfang. In diesem Jahr gesellen sich zur schon gewohnten Geschmacklosigkeit auch noch säckeweise blaue Leuchtdioden. Für die, die mein spezielles Verhältnis zu den Dingern insbesondere als Signalfunzeln an unterhaltungselektronischen Gerätschaften nicht kennen: Ich hasse sie. Leidenschaftlich. Blaue Leuchtdioden auf Frontplatten sind der Tod einer jeden geschmackvollen Gestaltung. Und jetzt das. Direkt nebenan. Eine Orgie von blauem Licht. Ab sofort kann ich zum Holz holen also die Sonnenbrille aufsetzen. Super.