Januar halt

Nix los im Garten. Winter halt. Diese denkbar langweiligste Form davon mit wenig Licht, ein bisschen Regen, Temperaturen zwischen drei bis sechs Grad. Nix halbes und nix Ganzes. Dafür Pilze – jede Menge.

Umzug

Nee – nicht ich. Nur die Chilis. Weg von der Lampe, ab auf die Fensterbank (richtig – die einzig wahre). Das funktioniert zwar eigentlich nicht schlecht mit dem Billig-LED-Lichtwerfer, aber ich traue der Sache nicht. Zumal die roten und die weißen Habaneros gar nicht gesund aussehen:

Klar, eigentlich isses noch reichlich früh für den Platz an der (eventuell irgendwann mal wieder auftauchenden) Sonne, ich versuch’s aber trotzdem.

Und noch n Chili-Foto

Carolina Reaper & Co sind gerade zu ihren etwas älteren Kumpels unter die Lampe umgezogen. Das sind die acht Töpfchen auf der linken Seite, deren Bewohner noch etwas orientierungslos wirken ?.

Zuwächse

Die ultraschafren Nachzügler-Chilis noch ein paar Tage auf der Heizung lassen? Kannste mal knicken. Die beschweren sich schon lautstark über die Tüte über ihrem Kopf. Okay, okay, ich hab’s verstanden, ihr wollt zu den anderen unter die (bis jetzt ganz gut funktionierende) Lampe. Machen wir. Morgen.

Die Keimrate meiner Chilis liegt bis jetzt übrigens bei ziemlich respektablen 80 von 111, was gut 72 Prozent sind – und das wird wohl noch mehr.

Es werde Licht

Also flugs Licht besorgt. Nach ein bisschen Suchen im Netz hat sich „300W Mars Hydro“ als aktuelle chinesische Spitzentechnologie für die Beleuchtung von Wachstumswilligem empfohlen (hier gerade günstig). Im Kleingedruckten steht schon, dass die vollmundigen 300 Watt in der Typenbezeichnung eigentlich nur 140 Watt Leistungsaufnahme sind – von mir aus. Nach zwei Tagen war’s da und probehalber installiert isses auch schon.

Das Ding leuchtet ordentlich hell, die zwei eingebauten Lüfter machen allerdings Krach wie die Hölle. An einen Betrieb in der Wohnung ist nicht zu denken, ich hör’s bis in den letzten Winkel über die zwei Etagen meines Domizils. Okay, das kommt nicht überraschend und soll auch kein Problem sein, künftig wird’s eh woanders seinen Dienst verrichten.
Beim Nachmessen der Leistungsaufnahme stellt sich dann heraus, dass die versprochenen 140 Watt dann doch eher 90 sind – und davon gehen noch diverse für den Betrieb der beiden Quirls drauf. Was ich nun so richtig erfreulich nicht finde – das ist weniger als ein Drittel des ursprünglichen Postulats und schlicht Beschiss. Ob’s trotzdem genügend Licht produziert, um die kleinen Chilis bis zur „Fensterbanksaison“ nicht beliebig spargeln zu lassen? Wir werden sehen.

48 Keimlinge sind’s übrigens derzeit. Die nachgesäten scharfen Kameraden wohnen noch unter Plastik auf der Heizung, die werden erst Anfang kommender Woche wieder in Augenschein genommen.

Hilfe, was hab‘ ich getan…?

Genau eine Woche stand die die Anzuchtstation mit den Chilisamen jetzt auf der Heizung. Und nun das:

Unfassbar: Nach sieben Tagen haben bereits 29 Samen gekeimt und ihr Haupt erhoben. Jetzt aber wacker helles Licht besorgen und die Kleinen kühl stellen!

Summsebrumm

Ex-Nachbar Dieter und ich haben eine ganze Weile überlegt, ob wir das wirklich durchziehen wollen, aber wir haben uns dafür entscheiden: Wir gehen unter die Imker. Nicht, dass gartenmäßig Langeweile eingekehrt wäre oder wir sonst nichts zu tun hätten, aber im Zeitalter des großen Bienensterbens muss man einfach Zeichen setzen. Wir sind noch nicht mal soo besonders scharf auf den Honig, aber die Bienen, die brauchen wir. Und deshalb wird Dieters Garten ab dem kommenden Frühjahr – wenn’s denn klappt – ein Bienenvolk beheimaten.

Es gibt viel Arten und Weisen, sich dem Thema zu nähern, wir haben und für eine relativ anfängerfreundliche Vorgehensweise entschieden und versuchen’s mit der „Mellifera Bienenkiste„. Das ist eine Lösung, bei der man nicht allzu viel Aufwand treiben muss, die Bienen relativ viel in Ruhe ihr Ding machen lassen kann und bei der trotzdem das eine oder andere Kilo Honig dabei rauskommt. Der übrigens geerntet werden muss und nicht kann. So ein Bienenvolk ist ein reichlich komplexes Gebilde und wir lernen gerade viel über Bienen, die Imker-Terminologie und ganz viele Dinge drumherum.
Zum Beispiel, wo man überhaupt ein Bienenvolk herbekommt, das gibt’s nämlich nicht in der Zooabteilung des nächsten Baumarktes.

Der mechanische Part, sprich: das Bauen der Bienenkiste ist bei der ganzen Angelegenheit der mit Abstand simpelste Teil und wird als erstes erledigt. Und danach kommt dann das große Abenteuer…